Donnerstag, 20. September 2012

Whale Watching Teil 1

Wer mit mir unterwegs ist, kann ab und an was erleben, so auch am vergangenen Wochenende. Das Wetter sollte sehr gut werden, samstags 27°C, sonntags schon über 30°C - also perfektes Wetter, um mindestens zwei halbe Tage am Strand zu verbringen und zuvor etwas zu unternehmen. Soweit die Theorie.

Eine erste Mutprobe stand bevor, indem ich ein Auto für das Wochenende mietete. Es sollte mein erstes Fahrerlebnis im Linksverkehr werden. Zu Fünft quetschten wir uns in einen kleinen Chevrolet Sparkes und los ging es - mit mir hinter dem Lenkrad! :-) Zum Glück sind die Straßen an einem Samstagvormittag nicht ganz so voll und wir waren recht schnell auf der Autobahn in Richtung Hermanus zum Wale Beobachten. Unterwegs verwechselte ich ab und an das Bremspedal mit der Kupplung, weil alles weiter links montiert ist, aber wir kamen dann doch unbeschadet in Hermanus an. Die Autobahn führt durch eine bergige Gegend - mit fünf Personen an Board wurde der ein oder andere Hügel dann doch zur Herausforderung. Nicht nur der Stadtverkehr, sondern auch der Verkehr auf den Nationalstraßen hat seine eigene Regeln, diese lernt man aber ganz schnell kennen. Sobald die Straße einspurig ist und ein anderer Fahrer von hinten durch Lichthupe zu verstehen gibt, dass er überholen möchte, zieht man nach links auf den Seitenstreifen und lässt alle schnelleren Autos überholen. Diese bedanken sich dann mit einem kurzen Aufleuchten der Warnblinker, der überholte Fahrer gibt dann als ein "Bitte, gern geschehen." noch einmal kurz Lichthupe. Ein ungewohntes Szenario, aber es funktioniert und man versteht sich.

Zwischen September und November ist die beste Zeit um an der südlichen Küste Südafrikas Southers Right Wales zu beobachten, da diese zu der Zeit dort vor allem ihre Kälber zur Welt bringen. Hermanus ist mit der bekannteste Ort, an dem man Wale beobachten kann.
Wir versuchten unser Glück an mehreren Aussichtspunkten in Hermanus,

Küste in Hermanus
Küste in Hermanus

Küste in Hermanus
Küste in Hermanus


Hermanus
Hermanus

Letztlich führte uns der Weg aber nach De Kelders: Wenn der Wal nicht zu uns schwimmt, fahren wir ihm eben entgegen.


De Kelders
De Kelders


Gecko
Auch die kleinen Tiere müssen Beachtung finden: Gecko


Schildkröte kreuzt den Weg
Achtung: Eine Schildkröte kreuzt den Weg!

Southern Right Wale
Southern Right Wale

Schwimmender Wal
Ein winkender Wal
Alles in allem war es sehr ruhig und friedlich in De Kelders und im Meer schwammen etwa. vier oder fünf Wale, darunter eine Mutter, die nach der Auskunft einiger anderen Beobachter vier Stunden zuvor ihr Kalb geboren hatte.

Auf dem Heimweg bescherte uns die Natur noch einen wunderschönen Sonnenuntergang.


Sonnenuntergang
Sonnenuntergang

In Südafrika wird es abends sehr schnell dunkel, aber hungrig konnten wir keinesfalls weiterfahren. Also legten wir einen weiteren Zwischenstop in Gordon's Bay ein. Den restlichen Weg nach Kapstadt, noch ca. 45 Min., mussten wir in Folge dessen also im Dunklen zurücklegen, aber man muss einfach Prioritäten im Leben setzen!
Es kam wie es kommen musste: Wir verfuhren uns und landeten Mitten in einem Township bei Somerset West! Ein wenig Panik kam auf - vor solchen Situationen wurde ja immer gewahnt. Zum Einen sieht man dunkelhäutige Menschen im Dunklen noch schlechter und zum anderen ist es unsicher am Straßenrand anzuhalten, die Karte (, die wir von dieser Gegend nicht einmal dabei hatten) auszupacken oder jemanden nach dem Weg zu fragen. Letztlich blieb uns aber trotz des mulmigen Gefühls nichts anderes übrig als zu versuchen niemanden zu überfahren, nicht überfallen zu werden und wieder den richtigen Weg zu finden. Also hieß es: Rote Ampeln meiden, das Auto von innen zu verriegeln, versuchen nicht gleich wie unwissende Touristen auszusehen und cool zu bleiben. Das ist uns zum Glück auch ganz gut gelungen und wir fanden wieder den wichtigen Weg zurück nach Kapstadt.
Letztlich war die Situation wahrscheinlich weniger gefährlich als in diesem Moment angenommen. Natürlich sind nicht alle Menschen böse und wollen einem etwas Schlechtes, aber als hellhäutiger Mensch hat man (zu bestimmten Uhrzeiten) in gewissen Gegenden einfach nichts mehr zu suchen.

Donnerstag, 13. September 2012

Stellenbosch

Die Univeritätsstadt Stellenbosch mit einer der ältesten und renomiertesten Universitäten Südafrikas ist ein sehr beschaulicher Ort in den Cape Winelands. Der Ort ist studentisch geprägt mit vielen kleinen Cafes und Restaurants und kleinen Straßen, durch die man schlendern kann.
Die Bilder vermitteln einige Eindrücke von Stellenbosch.

Straßen von Stellenbosch
Cafes und Restaurants in Stellenbosch

Straßen von Stellenbosch
Kirche in Stellenbosch

Straßen von Stellenbosch
Straßen von Stellenbosch

Gassen von Stellenbosch
In den Gassen von Stellenbosch

Gassen von Stellenbosch
Ein Haus im typischen Konolialstil in Stellenbosch

Laden in der Dorpstraat in Stellenbosch
In diesem Laden gibt es alles: Ein Tante Emma Laden in der Dorpstraat

Weihnachtsbaum in Stellenbosch
Weinachtsbaum in Stellenbosch (Anfang September)

Stellenbosch Universität
Stellenbosch University

Stellenbosch Universität
Stellenbosch Universität

Stellenbosch Universität
Stellenbosch Universität

Mittwoch, 12. September 2012

Das erste Treffen mit dem Geparden


Mit zwei Autos voller Mädels und einem männlichen Begleiter fuhren wir am Wochenende nach Somerset West zur Geparden (Aufzucht-) Farm Cheetah Outreach Center und in das verschlafene Städtchen Stellenbosch in den Cape Winelands.
Auf dem Weg nach Somerset West fährt man unzählige Kilometer an Townships in verschiedensten Armutskategorien vorbei, wodurch das Ausmaß noch deutlicher wird. Fußgänger oder Fahrradfahrer auf der Autobahn werden schon bald zum gewohnten Bild gehören.

Berge von Somerset West
Berge von Somerset West

Gepard im Cheetah Outreach Center
Gepard Joseph im Cheetah Outreach Center

Cheetah Outreach Center
Was ist weicher - die dunklen Punkte des Gepards oder die Haare des Angestellten?

Baby Gepard
Baby Gepard / Baby Cheetah

Dienstag, 11. September 2012

Unterwegs in Kapstadt


Wow, zwei Wochen bin ich nun schon in Kapstadt, die Zeit geht ganz schön schnell rum. Dass Kapstadt und Südafrika wunderschön sind, habe ich ja bereits erwähnt. Damit ihr euch auch außerhalb von Facebook ein Bild machen könnt, beschreibe ich die Erlebnisse der letzten Wochen mit ein paar Bildern.

Am ersten Tag, es war ein Donnerstag, lief ich bei bestem Wetter mit Sonnenschein einfach mal los durch die Stadt, irgendwann kam ich dann - angezogen vom Duft einer leichten Brise - ans Meer. Kurz vorher steht das Cape Town Stadion, das viele wahrscheinlich von der Fussball WM 2010 kennen. 

Cape Town Stadion

Kapstädter Stadion in Green Point

Um das Stadion herum befindet sich der wunderschöne Green Point Park mit Sicht auf den Tafelberg und den Lion's Head und Signal Hill, die Wahrzeichen Kapstadts.

Green Point Park
Green Point Park neben dem Cape Town Stadium mit Blick auf den entfernten Tafelberg und Ausläufern des Signal Hills


Einige Meter entfernt weiter kommt man ans Meer, an den wilden Atlantik.

Der Atlantik in Kapstadt
Der Atlantische Ozean in Kapstadt mit Möwe

Am Samstag hat sich dann meine Chefin Claire rührend um mich gekümmert und hat mir einige schöne Ecken von Kapstadt gezeigt. Wir waren erst auf dem Neighbour Goods Market an der Old Biscuit Mill in Woodstock. Woodstock ist ursprünglich ein Arbeiterviertel, entwickelt sich aber immer mehr zu einem trendigen Künstlerviertel. Auf diesem Markt wird internationales Essen und Vintage Kleidung sowie Dekoration und Möbel verkauft.

Old Biscuit Mill
The Old Biscuit Mill

Neighbour Goods Market
Neighbour Goods Market an der Old Biscuit Mill in Woodstock, Kapsatdt

Auf dem Neighbour Goods Market an der Old Biscuit Mill
Auf dem Neighbour Goods Market

Essen auf dem Neighbour Goods Market an der Old Biscuit MIll
Leckerbissen auf dem Neighbour Goods Market


Vom Blouberg Strand aus hat man einen wunderbaren Blick auf Kapstadt.Leider war zum Zeitpunkt des Fotos Öl von einem auf Grund gelaufenen Schiffswrack ausgelaufen, was das Meer dunkel färbte.

Der Blick auf Kapstadt vom Bloubergstrand
Der Blick auf Kapstadt vom Bloubergstrand

Am Tag darauf ging es dann auf Fahrradtour. Aus einer kleinen Erkundungstour wurde eine mehrstündige Tour durch fünf Stadtteile Kapstadts: Von Woodstock nach Bo-Kaap, nach Green Point, zur Waterfront und wieder zurück nach Woodstock. Der Drahtesel und der Tourgiude spiegelten zusammen eine Mischung aus südafrikanischer Gelassenheit, Lebensfreude und Improvisation wider: Das Fahrrad zu klein, der Sattel zu niedrig, ich ohne Kondition, ein übermotivierter Guide und ungewohnte Steigungen. Vom Muskelkater kann ich noch meinen Enkeln erzählen... ;-) Zum Abschluss der Fahrradtour durch Kapstadt wurde ich von einem Südafrikaner dann noch beinahe von meinem Fahrrad gestoßen und beklaut - diesen Feind habe ich aber erfolgreich abgewehrt!
Mein Fazit der Erkundungstour: Zum Kennenlernen der Stadt war der Ausflug ganz nett, aber als dauerhaftes Fortbewegungsmittel ist mir das Fahrrad auf Kapstadts Straßen nicht zuletzt wegen des Verkehrs definitiv zu gefährlich - und zu anstrengend...
Die Bilder zeigen einige Eindrücke von BoKaap, dem muslimisch jüdischen Viertel in Kapstadt:

Bo-Kaap - Blick auf den Lion's Head
Blick auf den Lion's Head in BoKaap

Blick auf den Tafelberg in BoKaap


Die farbenfrohen, bunten Häuser in BoKaap

In den folgenden Tagen startete mein Berufsalltag bei ShowMe Cape Town - einer kleinen Firma, betrieben aus der Steuerungszentrale "Wohnzimmer". Die Freizeit gestaltete sich u.a. durch einen Braai, das traditionelle südafrikanische Grillfest (BBQ). Üblicher Weise bringt grade bei größeren Festen jeder Gast sein Grillgut und Trinken selbst mit. Diesmal grillte Securityman John, das Aufräumen übernahm dankenswerter Weise die Housemaid (Putzfrau, Hausmädchen). In Südafrika ist es üblich eine Housemaid angestellt zu haben, die im Haushalt unterstützt. Meistens wohnen die Angestellten in Armut in Townships und sind deshalb um so mehr auf das Gehalt, übrig gebliebene Lebensmittel und Drogerieartikel wie Shampoo oder Toilettenpapier angewiesen.

Der Kontrast zwischen Arm und Reich wird mich die nächsten Wochen noch begleitern...


Angekommen in Kapstadt

Ja, ich behaupte mal in zwischen endlich in Kapstadt angekommen zu sein. Sämtliche Schocks und Ungewohntheiten sind langsam aber sicher überwunden und ich fühle mich inzwischen wirklich wohl. Wie die Leute hier ticken, habe ich denke ich auch schon verstanden.

Einige Deutsche habe ich beim Braai (Grillen) kennengelernt, Anschluss habe ich also schon gefunden. Mein erstes Minitaxi Adventure habe ich auch unbeschadet überstanden und irgendwie ist das ganze lustig. Man springt in einen vorbeifahrenden Kleinbus in die passende Richtung, sucht sich ein paar freie Zentimeter zum Hinsetzen, reicht seine 45ct durch den Bus und steigt an passender Stelle wieder aus, in unserem Fall an der zentralen Sammelstation am Bahnhof. Etwas gruselig ist es dort an einem Sonntagnachmittag, aber zu Zweit ist das machbar. Sonntags ist generell tote Hose auf Kapstadts Straßen. Wenn dann das Wetter noch schlecht ist (so wie diesen Sonntag), hält sich sowieso keiner freiwillig im Freien auf - außer wirklich wirklich extrem hartnäckige Bettler, die sich mit einem "no, sorry" nicht zufrieden geben und einem eine gefühlte Ewigkeit nicht von der Seite weichen. Da hilft nur Tasche festhalten, größere Ausdauer beweisen und mit einem Ziel vor Augen am besten in das nächste Cafe oder Cocktailbar flüchten. Zur Happy Hour gibt es übrigens schon (große) Cocktails für 2,50€. In Kapstadt ist nicht viel günstiger, aber zumindest Essengehen und Alkohol. :-) Dieser wird unter der Woche in normalen Supermärkten übrigens ab 19 oder 20 Uhr und samstags ab der Mittagszeit nicht mehr verkauft, vor den Regalen sind dann Gitter angebracht. Nur spezielle Shops dürfen nach der Sperrstunde noch Alkohol verkaufen.

Was Essen betrifft, gibt es hier vieles Bekanntes, allem voran Burger in diversen Variationen. Und mein absolutes Lieblingsfleisch ist bisher Strauß (Ostrich). Malaiische Snacks sind auch sehr lecker, original Afrikanisch habe ich aber noch nicht gegessen. In Biltong (Trockenfleisch) hab ich auch schon Gefallen gefunden, bisher standen Beef (Rind) in normal und scharf, Thunfisch und Kudu auf meiner Speisekarte. Weitere Experimente folgen. :-)

Allgemein leben die Südafrikaner sehr sehr gesund und machen total viel Sport. Zum Teil liegt das am guten Wetter, zum anderen kriegen Südafrikaner ihre Krankenkassenbeiträge erstattet, wenn sie viel Sport machen. Eigentlich kein schlechtes Konzept. Sich im Freien aufzuhalten macht hier einfach Spaß (abgesehen von meiner persönlichen Abneigung gegenüber dem Fahrradfahren auf Kapstadts Straßen) und die Berge auf der einen und das Meer auf der anderen Seite in Verbindung mit einer farbenprächtigen Natur (ich habe noch nie so leuchtend grünes Gras gesehen) und in sechs Monaten hab ich mindestens auch mal den Tafelberg und den Lionshead zu Fuß erklommen.

Ansonsten habe ich mich mittlerweile an den Slang hier gewöhnt und verstehe schon 90% von allem, was hier so vor sich hin genuschelt wird, am Antworten wird stets gearbeitet, Heiratsanträge von heiratswilligen Südafrikanern (sie mögen die Deutschen Fussballteams und die starke Persönlichkeit von Deutschen) nehme ich stillschweigend hin und aus Fehlern lerne auch ich (vielleicht): Steige in kein Taxi ohne Taxameter, sonst machen Taxifahrer einem hinterher einen "special price" von 100% Aufschlag. ;-) Bloß nicht unterkriegen lassen und stets freundlich bleiben, lauten hier die Devisen.

Die nächsten beiden größten Hürden sind eine neue Bleibe zu finden (möglichst ab 31.10.), da ich auf mehr als zwei Umzüge definitiv keine Lust habe. Nach dem aktuellen Stand könnte ich mit vier Umzügen in vier verschiedenen Unterkünften über die Runde kommen, aber das ist für sechs Monate doch etwas zu viel den Guten... Und ein Auto muss auch her, über freiwillige Spenden auf mein Konto freue ich mich. :-) Ein Mietwagen über 6 Monate ist definitiv zu teuer, deshalb wird es wahrscheinlich ein eigenes Auto werden und ich wage in den nächsten Wochen das Abendteuer Autokauf... We will see.

Dienstag, 4. September 2012

Slow slow slow und andere Kuriositäten

Jetzt bin ich schon eine Woche in Kapstadt und der erste Kulturschock und seltsame Begegnungen sind überwunden.
Alles funktioniert grundsätzlich slow slow slow. An der Supermarktkasse steht man auch 10min, aber weniger in der Schlange, sondern die Kassiererin und andere Angestellte wollen schlichtweg stressbedingte Ausfallerscheinungen vermeiden.
Es gibt unzählige Minijobs auch wenn die Arbeit noch so stupide und langweilig erscheint - die Leute sind happy, immer freundlich, nett und unglaublich bemüht, auch wenn sie z.B. Nutella nicht kennen, aber sie stellen den Laden auf den Kopf um den Kunden glücklich zu machen (in diesem Fall mich ;-) ). Im Supermarkt gibt es mind. doppelt so viele Regalauffüller wie in Deutschland, alles steht in Reih und Glied. Eine Person wiegt nur das Obst und Gemüse, eine weitere Person pro Kasse verpackt Einkäufe in Tüten, eine Person räumt leere Einkaufswagen und -körbe auf, unzählige Reinigungskräfte kehren und wischen quasi permanent hinter einem her und auf der Straße gibt es keine Parkuhren, sondern sog. Parking Marshalls, die einen einweisen und ggf. die Parkzeiten überwachen. Die Leute sind glücklich mit ihren Jobs, da sie oft aus Townships kommen und mit dem noch so geringen Verdienst ihrer Familie helfen können. Trotzdem gibt es sehr viel Armut auf der Straße: Obdachlose, Drogenabhängige, Bettler. Es kann schon mal vorkommen, dass ein Mensch einfach so auf dem Gehweg liegt, auf dem Bauch, Stirn auf die Unterarme gestützt und ob diese Menschen schlafen oder nicht, kann man nur erahnen. Seit Samstag als ich zusammen mit Claire, meiner Chefin, auf dem Old Biscuit Market (viel Essen, Second Hand, Möbel, Kleider und Vintage) war, hat sich auch ein weiteres Bild in meinem Kopf festgebrannt: Ein kleiner dunkelhäutiger Junge, um die 3 oder 4 Jahre alt, sitzt auf dem Schoß seiner Mutter in der Nähe des Ausgangs des Markts. Eine Passantin hatte eine riesige Belgische Waffel mit einem Berg Sahne und Schokolade vom Markt dabei und schenkte diese dem kleinen Jungen. Ich bin mir nicht sicher, ob er Schokolade und Süßes überhaupt kennt, aber das Leuchten in seinen Augen hättet ihr sehen müssen, das spricht für sich!
Unter der Woche bis 18Uhr in normalen Gegenden unterwegs zu sein ist nicht schlimm, aber mit Einbruch der Dunkelheit und am Wochenende, wenn die Straßen sowieso wie leer gefegt sind, fühlt man sich schon sehr mulmig, selbst wenn man an einer Hauptstraße läuft. Wenn dann noch ein Obdachloser einen junges Mädchen angreift, das als Parking Marshall arbeitet, weil dieses ggf 20ct mehr in der Tasche hat, Alkoholleichen oder Drogenabhängige (o.ä.) am Weggand liegen, leide ich persönlich schon an Verfolgungswahn und leg einen Zahn zu ;-).
Abgesehen von Benzin (ca. 1,05€/l), Taxifahrten und Essengehen zahlt man hier übrigens mind. die gleichen Preise wie in Deutschland, im Supermarkt ist fast alles teurer. Wie sich Menschen mit einem durchschnittlichen Verdienst über Wasser halten, muss ich noch herausfinden.
Kuriositäten sind ansonsten rote Ampeln (für Fußgänger sowieso nur Deko, wer bei Rot stehen bleibt und auf Grün wartet, outet sich gleich als Touri :-) ), Käse, der Verkehr und Minitaxis. Minitaxen sind die einzigen, für die "slow" definitiv nicht gilt. Genau genommen sind das überfüllte Kleinbusse, die man an der Straße heranwinkt, es gibt angeblich feste Routen, die aber nirgends dokumentiert sind ohne feste Abfahrtszeiten, gefahren wird nämlich nach Kapazität. Es bleibt nur ausprobieren übrig und mit 50ct ist man dabei! Ich werde berichten, Versuch Nr 1 ging schon mal in sofern schief, dass 25min einfach keins kam, das in meine Richtung gefahren ist. Es bleibt also spannend! Und wenn slow slow slow vorbei ist, hab ich vllt. auch irgendwann mal wieder richtiges Internet im Guesthouse.